Alternativen zu Adobe – Fazit
Wenn man die Alternativen anschaut, muss man leider erkennen, dass man manchmal leider Abstriche im Funktionsumfang, Kompatibilität und Komfort machen muss. Dies kann man aber einigermaßen verkraften, weil man manchmal sowieso nicht immer wirklich den vollen Funktionsumfang braucht (bei einen Layouter sind z. B. Bild- und Vektorbearbeitung eher Nebentätigkeiten). Da macht es auch nichts aus, wenn man bei bestimmten Programmen z. B. etwas länger braucht bei (seltenen) speziellen Fällen. Um die Kompatibilität mit den Kunden und Dienstleistern aufrecht zu erhalten (wenn man da wirklich auf ein bestimmtes Programm angewiesen ist), bleibt eigentlich leider nur die Möglichkeit übrig, bei „Indesign“ zu bleiben (Abo für Einzelprogramm) oder auf das andere Standardprogramm „QuarkXPress“ auszuweichen. Bei den anderen Medienbearbeitungsprogrammen (z. B. Bild- und Vektorbearbeitung) kann man leichter auf ein anderes Produkt ausweichen, weil es hier nicht so unbedingt auf die Kompatibilität ankommt (zumindest TIFFs, JPEGs, GIFs, PNGs, PSDs, PDFs und EPSs können fast alle anderen Programme öffnen und abspeichern). Hier gibt es manchmal eher Probleme mit dem Druckfarbraum (CMYK). Dies kann man aber zum Teils mit Zusatztools oder mit dem DTP-.Programm ausgleichen (Workaround). Aber wie sieht es eigentlich preislich mit den Alternativen aus (im Vergleich zum Adobe-Zwangsabo)? Zu diesem Zweck habe ich mal ein Beispielpaket zusammen geschnürt, welches vergleichbar mit der Master Colletion ist (Preise beziehen sich auf die Vollversionen): iCalamus (129,00 Euro) + Pixelmator (13,99 Euro) + iDraw (21,99 Euro) + Flux (69,41 Euro) + Hype (54,99 Euro) + Apple Aperture (69,99 Euro) + Apple Final Cut Pro X (269,99 Euro) + Apple Motion (44,99 Euro) + PDFpenPro (76,91 Euro) = 751,26 Euro Der Abopreis für die Master Collection für ein Jahr beträgt 737,88 Euro (12 x 61,49 Euro, Jahresgebühr für Abo). Wie man überraschenderweise sieht, kommt das Programmpaket fast auf den gleichen Preis (Alternativ-Paket ist sogar etwas teuerer). Das liebt aber vor allem daran, dass es sich bei diesem Paket um reine Vollversionen handelt. Wenn man die Programme später einmal nur upgraden will, kann das natürlich wieder ganz anders aussehen (Adobe-Abo wird dann bestimmt deutlich unterboten). Weiterhin muss man bedenken, dass man bei den Alternativen nicht gezwungen wird, jedes Jahr ein Upgrade mitzumachen (wenn man z. B. die neuen Funktionen nicht unbedingt braucht). Da man in der Regel nicht unbedingt wirklich alle Programme braucht, kann man im Vergleich zum Adobe-Abo auch noch einmal viel sparen (bei Adobe kann man nur ein Abo für ein einzelnen Programm oder die ganze Master Collection bekommen). Normale Print-Grafiker brauchen z. B. nur ein Layout-, Bildbearbeitungs- und Vektorbearbeitungsprogramm. Zum Schluss möchte ich hier noch einmal auf die Petition gegen das Zwangsabo von Adobe hinweisen: www.change.org/de/Petitionen/adobe-systems-incorporated-eliminate-the-mandatory-creative-cloud-subscription-model
Alternativen zu Adobe Premiere und After Effects
So, nun kommen wir zu den letzten Adobe Alternativen. Hier sind die Alternativen zu „Premiere“ (Videoschnitt) und „After Effects“ (Animationen):
- Apple Final Cut Pro X (269,99 Euro): www.apple.com/de/finalcutpro/
- Apple Motion (44,99 Euro): www.apple.com/de/finalcutpro/motion/
- Avid Software (je nach Lösung): www.avid.com/DE/
- Jahshaka (kostenlos): sourceforge.net/projects/jahshakafx/
- Cinefx (kostenlos): sourceforge.net/projects/cinefx/
Die Apple Programme „Final Cut Pro X“ (Videoschnitt) und „Motion“ (Animationen) stellen eine ziemlich gute und vor allem auch sehr günstige Alternative dar (seit sie im Mac App Store zu beziehen sind). Ein weiterer großer Platzhirsch in der professionellen Videobearbeitung ist „Avid“.
Wer nur gelegentlich mit Videos arbeitet und kein extra Geld ausgeben will, kann auch die Open-Source-Programme „Jahshaka“ und „Cinefx“ verwenden. „Cinefx“ ist der Nachfolger von „Jahshaka“.
Im nächsten (letzten) Beitrag will ich noch ein Fazit über die Adobe Alternativen schreiben.
Alternativen zu Adobe Flash
Da „Flash“ auf vielen mobilen Geräten nicht mehr unterstützt wird und zunehmend in Kritik geraden ist (schlechte Performance, kein offener Standard, Sicherheitslücken, hoher Akkuverbrauch usw.) ist es sowieso nötig, nach Alternativen zu suchen. Diese sind:
Entwicklungsumgebungen für interaktive Anwendungen:
- Hype (54,99 Euro): tumult.com/hype/
- OpenLaszlo (kostenlos): www.openlaszlo.org
- Processing (kostenlos): processing.org
- Livecode (Open Source oder kommerziell): runrev.com/products/Overview/
Reine HTML5-Animationsprogramme:
- Sencha Animator (76,36 Euro): www.sencha.com/products/animator
- Purple (17,99 Euro): www.purpleanimator.com
Reine SWF-zu-HTML5-Konverter:
- swfmill (kostenlos): www.swfmill.org
- Google swiffy (kostenlos): https://www.google.com/doubleclick/studio/swiffy/
Mit den ersten vier Programmen kann man interaktive Anwendungen erstellen (Websites, Apps, Computeranwendungen usw.). „Hype“ ist besonders zu empfehlen, weil man mit dieser Anwendung fast alles abdeckt, was man auch mit Flash machen kann (Websites und Animationen). Nur halt in HTML5. „Livecode“ ist eine mächtige Entwicklungsumgebung, mit der man Apps für verschiedene Plattformen (auch für iOS und Android) erstellen kann. „Processing“ ist eher etwas für Puristen, da man hier fast alles per Code (Java) erstellen muss. Aber dafür ist es kostenlos (Open-Source). Es gibt für diese Entwicklungsumgebung auch eine Javascript-Bibliothek, womit man „Processing“-Dateien auch im Web (ohne installiertes Java) ausführen kann. „OpenLaszlo“ ist auch eine Open-Source-Alternative von „Flash“.
Wenn man nur Animationen für das Web erstellen will, ist man mit den HTML5-Animationsprogrammen „Sencha Animator“ und „Purzle“ gut aufgehoben.
Um lediglich kompilierte Flash-Dateien (SWF-Format) in das neue HTML5-Format zu konvertieren, sind die Programme „swfmill“ und „Google swiffy“ gut geeignet. Hier darf man allerdings nicht immer die allergrößten Wunder erwarten. Aber manchmal gelingt es relativ gut.
Alternativen zu Adobe Dreamweaver
Jetzt kommen wir zum Webdesign. Für „Adobe Dreamweaver“ gibt es folgende Alternativprogramme:
Website-Generatoren:
- Freewyay Pro (114,99 Euro): www.application-systems.de/freeway/index.html
- Goldfish Professional (99,00 Euro): www.fishbeam.com/de/goldfish/
- Sandvox (61,70 Euro): www.karelia.com/sandvox/
WYSIWYK-Webeditoren:
- Flux (69,41 Euro): www.theescapers.com/flux/
- KompoZer (kostenlos): kompozer-web.de
- Bluegriffon (kostenlos): www.bluegriffon.org
- Amaya (kostenlos): www.w3.org/Amaya/Overview.html
- Apanta Studio (kostenlos): www.aptana.com
Reine Code-Ediitoren:
- Coda (57,85 Euro): panic.com/coda/
- Verschiedene Texteditoren (kostenlos oder kostenpflichtig)
Bei den Webdesign-Alternativen ist für jeden etwas dabei: Für Leute, die überhaupt keine Ahnung von HTML haben, für Profis, die ihre Arbeit mit bestimmten Tools erleichtern wollen oder für totale Code-Puristen.
Mit den Webgeneratoren kann man Internetseiten fast ohne HTML-Kenntnisse fast wie in einem Layoutprogramm erzeugen. Sie haben aber die Nachteile, dass man mit ihnen keine bestehenden HTML-Dokumente importieren und bearbeiten kann. „Freeway Pro“ und „Goldfisch“ kann man in dieser Kategorie besonders empfehlen. Für „Freeway Pro“ gibt es inzwischen schon sehr viele Erweiterungen („Actions“), die die Software sehr mächtig machen. Weiterhin kann man mit der Pro-Version an fast allen Stellen eigenen Code ergänzen (geht mit „Goldfish“ an manchen Stellen auch).
Von der Vorgehensweise und den Funktionen her, kommt wohl am meisten das Programm „Flux“ ran. Mit ihm kann man gleichzeitig in Echtzeit per Maus das Layout verändern oder den Code sehen und bearbeiten. Es ist aber viel besser an das CSS-Layout-Konzept ausgelegt als sein Vorbild „Dreamweaver“. Das Handhaben ist aber genauso wie bei „Dreamweaver“ nicht unbedingt an einem Tag zu lernen (nicht ganz für Anfänger), obwohl es meiner Meinung nach wegen der besseren Oberfläche, viel einfacher zu bedienen ist.
Aber auch die kostenlosen Programme sind einen Blick wert. Mit ihnen kann man die normale HTML-Code-Arbeit schon ziemlich vereinfachen. Ein Großteil dieser Programme basiert übrigens auf der quelloffenen Firefox-Webengine (früherer „Netscape Composer“), um die Website-Vorschau zu rendern. Die Oberfläche von „Bluegriffon“ ist sogar komplett an dem Mac angepasst.
Puristen und richtige Profis greifen viel lieber zu einem richtigen Code-Editor, um Internetseiten zu gestalten.
Alternativen zu Adobe Acrobat
Wenn man PDFs sichten, kontrollieren, bearbeiten und erstellen will, ist man auf PDF-Tools, wie z. B. „Adobe Acrobat“ angewiesen. Für diesen Zweck gibt es folgende Alternativen für den Mac zur Auswahl:
- PDFpenPro (76,91 Euro): smilesoftware.com/PDFpenPro/index.html
- Wondershare PDF Editor Pro (99,99 Euro): www.wondershare.de/produkte-detail/pdf-editor-pro-mac.html
- PDFClerk Pro (38,77 Euro): sintraworks.com/index.php/sintraworks/pdfclerk_home
- PDF Nomad (31,02 Euro): sintraworks.com/index.php/sintraworks/pdfnomad_home
- Skim (kostenlos): skim-app.sourceforge.net
- FormulatePro (kostenlos): code.google.com/p/formulatepro/
- Ghostscript (kostenlos): www.j-schell.de/node/328
- Apple Vorschau (kostenlos): www.apple.com/de/
Die ersten vier (kostenpflichtigen) Anwendungen bieten dabei den größten Funktionsumfang. Braucht man nicht so viele Funktionen oder bearbeitet man nur gelegentlich PDFs, reichen evtl. auch die kostenlosen Programme aus. Viele vergessen, dass Apple bereits schon mit dem Programm „Vorschau“ eine gute Bearbeitungsmöglichkeit für PDF-Dateien bietet (in jeder neuen System-Version fügt Apple weitere Funktionen hinzu).
Die Open-Source-Software „Ghostscript“ nimmt eine Sonderstellung ein, weil man mit ihr PDF-, Postscript und EPS-Dateien in ein anderes Format umwandeln kann. Das kostenlose DTP-Programm „Scribus“ benötigt auch diese Programm-Bibliothek, um EPS- und Postscript-Dateien importieren und exportieren zu können.
Mit diesem Beitrag haben wir jetzt die Alternativen für den Printbereich abgeschlossen. In den nächsten 3 Alternativ-Artikeln, werde ich mich mit dem Multimedia- und Videobereich beschäftigen, bevor ich zum Schluss noch ein Fazit schreiben werde.
Alternativen zu Adobe Lightroom
Wenn man RAW-Fotos bearbeiten und verwalten will, gibt es statt „Adobe Lightroom“ folgende Alternativen:
- Apple Aperture (69,99 Euro): www.apple.com/de/aperture/
- darktable (kostenlos): www.darktable.org
- RawTherapee (kostenlos): www.rawtherapee.com
Als vollwertige Alternative ist vor allem Apples „Aperture“ hervorzuheben. Es ist auch, seit es den Apple Mac App-Store gibt, relativ günstig zu haben. Die zwei kostenlosen Open-Source-Programme sind auf jeden Fall auch einmal einen Blick wert. Des weiteren wird es zum Glück „Adobe Lightroom“ auch weiterhin ohne Abo-Modell geben (es kann trotzdem ganz normal gekauft werden). Aber gut zu wissen, dass es trotzdem auch Alternativen dazu gibt.
Unter diesem Link gibt es übrigens eine Petition gegen das Zwangsabo von Adobe (Bitte fleißig mitmachen!):
Alternativen zu Adobe Illustrator
In einer Grafik-Softwarekollektion darf natürlich auch kein Vektor-Zeichenprogramm, wie z. B. „Illustrator“ fehlen. Für dieses Programm gibt es auch einige Alternativen:
Vektorbearbeitungsprogramme:
- Inkscape (kostenlos): inkscape.org
- Sketch (44,99 Euro): www.bohemiancoding.com/sketch/
- iDraw (21,99 Euro): www.indeeo.com/idraw/
- Lineform (79,99 Euro): www.application-systems.de/lineform/
- DrawBerry (kostenlos): raphaelbost.free.fr/DrawBerry.html
Vektorisierungsprogramme:
- VectorPro (13,99 Euro): www.ramenshoppe.com
- Vector Magic (229,31 Euro): vectormagic.com/desktop
- Inkscape (kostenlos): inkscape.org
Am besten sind „Inkscape“ und „iDraw“ gegenüber „Illustrator“ aufgestellt. Auch, wenn sie leider nicht ganz den Funktionsumfang von „Illustrator“ erreichen. „Sketch“ ist eher als Fireworks-Ersatz gedacht, weil es mehr für Screendesign ausgelegt ist (nur RGB-Farbraum, mit Bildbearbeitungsfunktionen usw.).
Viele Illustrator-Alternativen können leider meistens keine nativen Illustrator-Dateien öffnen. „Inkscape“ kann auch Illustrator-Dateien ab der Version 9 öffnen. Bei „iDraw“ soll es in eingeschränkter Form auch funktionieren (bin mir nicht ganz sicher). Aber manche kommen wenigstens auch mit SVG, PDF- oder EPS-Dateien zurecht. Das freie SVG-Format unterstützen so gut wie alle Programme.
Ein weiterer Schwachpunkt bei den Alternativen, ist wie schon bei den Bildverarbeitungsprogrammen, der Farbraum „CMYK“. Dieser wird leider immer noch nicht richtig in „Inkscape“ unterstützt. Hier kann man nur wieder durch Umwege eine Grafik in ein druckfähiges Format (CMYK) umwandeln (z. B. mit Profil-Zuweisung oder Konvertierung mit Layoutprogramm) . Bei „iDraw“ soll es mit CMYK eigentlich funktionieren (zumindest von den Farbpaletten her). Ob die Unterstützung allerdings auch wirklich vollständig ist, konnte ich leider auch noch nicht richtig in Erfahrung bringen.
Es gibt auch einige andere Vektorisierungsprogramme auf den Markt. „Vector Magic“ ist sehr umfangreich, aber leider auch sehr teuer. Mit „Inkscape“ ist es auch möglich, Pixelbilder in Vektorbilder umzuwandeln.
Alternativen zu Adobe Indesign
Nun kommen wir zur Königsdisziplin bei der Grafiksoftware: Layout- und DTP-Programme. Schließlich laufen hier alle Medien, wie z. B. Texte, Schriften, Pixelbilder, Vektorbilder, Videos und Töne zusammen (letztere zwei nur beim Erstellen von interaktiven Inhalten). Deswegen ist sie auch die wichtigste Software eines Grafikers. Hier sind die Alternativen zu „Indesign“:
Professionelle und semiprofessionelle Layoutprogramme:
- QuarkXPress (1.399,00 Euro): www.quark.com/de/Products/QuarkXPress/
- RagTime (729,00 Euro): www.ragtime.de/web/ragtime6/start.html
- VivaDesigner (355,81 Euro): software.viva.de/deutsch/produkte/vivadesigner/
- iCalamus (129,00 Euro): www.icalamus.net/icalamus/index.php
- Scribus (kostenlos): www.scribus.net/canvas/Scribus
Layoutprogramme für Privatanwender:
- iStudio Publisher (20,99 Euro): www.istudiopublisher.com
- Swift Publisher (23,10 Euro): www.belightsoft.com/products/swiftpublisher/overview.php
- Apple Pages (17,99 Euro): www.apple.com/de/iwork/pages/
Leider ist man in diesem Bereich meistens angewiesen, dass die Dokumente kompatibel sein müssen, um sie mit anderen austauschen zu können (besonders wenn darin was abgeändert werden muss). Und hier gibt es leider nun mal nur zwei Standards: „Indesign“ und „QuarkXPress“. Deswegen kann man hier als Alternative auch nur zu „QuarkXPress“ oder in eingeschränkter Form auch zu „VivaDesigner“ (kann wenigstens Indesign-IDML-Dateien importieren und exportieren) greifen.
Außer mit anderen Quark-Anwendern seine Dateien untereinander auszutauschen, kann man in „QuarkXPress“ auch kostenpflichtige Erweiterungen verwenden, um Dokumente mit „Indesign“ auszutauschen. Mit „QuarkXPress“ kann man auch interaktive Medien (z. B. eBooks, Apps und Flash-Dateien) erzeugen. „QuarkXPress“ ist zwar von der Vollversion her ziemlich teuer, aber das Upgrade gibt es schon für unter 500 Euro zu haben (geht auch von uralten Quark-Versionen aus).
Ist man nicht auf den Austausch angewiesen (wenn man nur PDFs für die Weitergabe verwendet), kann man natürlich auch zu den anderen professionellen Programmen greifen.
„RagTime“ nimmt hier in dieser Programmkategorie eine Sonderstellung ein, weil diese Anwendung auch gleichzeitig eine Textverarbeitung und Tabellenkalkulation ist.
Alternativen zu Adobe Photoshop
Wie versprochen, werde ich Alternativen zu den Adobe-Programmen aufzeigen. Als erstes werde ich mit der wohl bekanntesten Software von Adobe „Photoshop“ anfangen. In den Klammern steht immer der Preis für die Vollversion. Um die Preise besser vergleichen zu können, habe ich alle Dollar-Preise in Euro umgerechnet. Da es den Rahmen sprengen würde, jedes einzelne Programm zu beschreiben, habe ich hinter jeden aufgelisteten Programm einen Link hinzugefügt, wo man genauere Informationen darüber bekommen kann.
Fotobearbeitung:
- GIMP (kostenlos): www.gimp.org
- Pixelmator (13,99 Euro): www.pixelmator.com
- Photoline (59,00 Euro): www.pl32.de
- Acorn (26,99 Euro): www.flyingmeat.com/acorn/
Malprogramme:
- SketchBook Pro (59,00 Euro): www.autodesk.de/adsk/servlet/pc/index
- Corel Painter (249,00 Euro): www.corel.com/corel/product/index.jsp
Der Nachteil bei den Photoshop-Alternativen ist meistens, dass sie nicht mit dem CMYK-Farbraum zurecht kommen (Konvertierung und Bearbeitung). Dies kann von den oben gezeigten Programmen nur Photoline und laut einigen Beschreibungen im Internet auch GIMP. Da aber viele moderne Layout-Programme eine Konvertierungsmöglichkeit in den Arbeitsfarbraum für Bilder unterstützen (z. B. beim Druck oder bei der PDF-Erstellung), stellt dies eigentlich nicht mehr so ein großes Problem dar. Soll doch einmal ein einzelnes Bild im gültigen Druckformat abgegeben werden, kann man auch das mitgelieferte „ColorSync-Dienstprogramm“ von Apple dazu verwenden (befindet sich im Dienstprogramme-Ordner). Hiermit ist es nämlich auch möglich ein vorhandenes RGB-Bild zu öffnen und in ein neues Farbprofil zu konvertieren.
Adobe bietet den Großteil seiner Software nur noch im Abo an
Vor ein paar Tagen hat Adobe bekannt gegeben ihre Creative Suite aufzugeben und stattdessen die Programme der Collection nur noch über ihre Creative Cloud als Abo anzubieten. Es gibt also keine einzelne Programmpakete mehr zu kaufen. Die einzige Software die es noch so zu kaufen gibt ist „Acrobat“, „Lightroom“, „Photoshop Elements“ und „Premiere Elements“. Man hat bei dem Abo-Modell nur noch die Wahl, ein einzelnes Programm zu mieten (ab 24,59 Euro) oder gleich alle Programme (ab 61,49 Euro pro Monat). Creative Suite Bestandskunden (ab CS3) zahlen pro Monat 36,89 für alle Programme (dies gilt nur für das erste Jahr). Das Software-Abo muss jeden Monat erneut über das Internet aktiviert werden, damit man die Adobe-Programme weiter nutzen kann.
Im Rahmen dieser Ankündigungen, hat Adobe auch die neuen Versionen der Programme vorgestellt, die jetzt den Namenszusatz „CC“ statt „CS“ hinten dran tragen. Des weiteren haben sie auch bekannt gegeben, dass sie die Software „Fireworks“ eingestellt haben. Weitere Informationen:
www.adobe.com/de/products/creativecloud.html
Man kann nur hoffen, dass Adobe damit nicht durchkommt und viele Kunden erst einmal so lang wie möglich bei ihren alten Versionen bleiben (CS 3, 4, 5 oder 6), denn es gibt viele Nachteile beim neuen Adobe-Geschäftsmodell:
- Man muss alle Programme nehmen, obwohl man vielleicht nur drei wirklich Programme braucht (es gibt keine themenbasierte Pakete mehr, wie z. B. Creative Design, Production oder Webdesign).
- Man bezahlt schlussendlich viel mehr, wenn man sonst nur alle 2/3 Versionen mal geupdgradet hat.
- Man kann seine Dokumente nur solange öffnen und verwenden, solange man das Abo bezahlt. Danach kann man gar kein Programm mehr weiterbenutzen.
- Totaler Chaos bei den Workflows: Es ist nicht mehr garantiert ob spezielle Plugins bei neueren Versionen noch funktionieren (es kann nicht mehr einheitlich für eine bestimmte Zeit auf eine bestimmte Version „verharrt“ werden (=> eigene speziell angepasste Platins müssen dauernd teuer neu entwickelt werden), weil die Software immer auf dem neuesten Stand gebracht wird.
- Kunden mit miserabler Internet-Download-Rate haben Probleme die Software herunterzulassen und zu verwenden.
- Die Monopolmacht von Adobe wird so noch mehr gestärkt: Adobe kann jeder Zeit wie es ihnen passt die Preise erhöhen. Adobe strengt sich bestimmt nicht mehr so gut an, weil der Geldfluss garantiert wird (= wenigere neue Funktionen und Verbesserungen). Man ist gezwungen die (neueste) Adobe-Software zu verwenden, weil man sonst die Dokumente von anderen gar nicht mehr aufmachen kann.
- Alternativprodukte haben kaum eine Chance mehr, weil Adobe seine Kunden immer mehr von seinen Produkten abhängig macht.
Um diese Entwicklung entgegen zu wirken (Adobe boykottieren), werde ich in den nächsten Tagen für jedes Adobe Programm Alternativen auflisten und vorstellen.
Hier gibt es übrigens eine Petition gegen das Zwangsabo von Adobe:
Neueste Kommentare